Es hätte so einfach sein können: neue Tastatur kaufen, anschließen, fertig. Aber wenn du schon beim Bau deines Mini-ITX-PCs denkst: „Hey, das sollte ich dokumentieren“, dann weißt du, dass du keine halben Sachen machst. Genau das dachte ich damals, als ich meinen Wechsel vom iMac zu Mini-ITX auf techboys.de festhielt. Und jetzt bin ich hier – mitten im Chaos der mechanischen Tastaturen.
Es fing mit einem Betriebssystemwechsel an. Weg von macOS, hin zu Windows/Linux, und plötzlich passte die Apple Magic Keyboard nicht mehr ins Bild. Ich wollte etwas Neues, etwas, das funktioniert und besser zu meinem Setup passt. Was ich bekam, war eine völlig neue Welt. Switches, Keycaps, Modding – und ja, ein Hobby, das mich auch 2024 weiter fasziniert.
Dieses Jahr habe ich gelernt, dass mechanische Tastaturen weit mehr sind als Werkzeuge. Sie sind Technik, Design und manchmal auch eine kleine Wissenschaft. Von ersten Experimenten bis zu kleinen Modding-Schritten – ich nehme euch mit auf meine Reise durch Klicks, Klacks und ein Jahr voller Erkenntnisse.
Vom Mac zur mechanischen Tastatur: Der Start einer neuen Obsession
Nach Jahren im minimalistischen Apple-Ökosystem – wo die Magic Keyboard maximal ein bisschen „Space Gray“ als Highlight zu bieten hatte – war der Wechsel zu Windows/Linux wie ein Sprung in eine andere Galaxie. Plötzlich passte nichts mehr. Die alte Magic Keyboard? Technisch funktional, aber das Tippgefühl? Meh. Die Sondertasten? Ein Albtraum. Kurz gesagt: Das Ding musste weg.
Also begann ich zu suchen. „Irgendeine neue Tastatur“, dachte ich. Einfach, praktisch, funktioniert. Aber dann stolperte ich über den Begriff „mechanische Tastatur“. Und plötzlich tat sich eine Welt voller Switches, Keycaps und RGB-Lichtshows auf, die mich sofort faszinierte. Mechanische Tastaturen sahen nicht nur cool aus – sie versprachen auch ein Tippgefühl, das weit über das hinausging, was ich von der Magic Keyboard gewohnt war.
Doch statt einfach nur eine neue Tastatur zu kaufen, wollte ich das Ganze dokumentieren. Schon beim Bau meines Mini-ITX-PCs hatte ich gemerkt, wie viel Spaß es macht, solche Prozesse zu teilen – und genau so wollte ich es auch hier angehen. Es ging nicht darum, der nächste große Tastatur-Guru zu werden, sondern die Reise zu zeigen: neugierig, ehrlich und ohne Anspruch, alles schon zu wissen.
Mit dieser Herangehensweise habe ich auch einige Hersteller angeschrieben. Ich wollte nicht nur Tastaturen kaufen und testen, sondern auch die Perspektive eines neugierigen Einsteigers zeigen. Dabei habe ich von Anfang an klargemacht: Ich bin kein Experte, sondern jemand, der lernen und dokumentieren will – und genau das, dachte ich, könnte spannend sein. Die Reaktionen? Gemischt.
MelGeek zum Beispiel war anfangs interessiert, hatte sogar schon meine Adresse, um mir eine ihrer Hall-Effekt-Tastaturen zu schicken. Aber dann kam die Rückmeldung: „Wir denken, dass du nicht genug Expertise auf dem Gebiet der Hall-Effekt-Tastaturen hast.“ Klar, logisch – wer braucht schon jemanden, der offen und ehrlich sagt, dass er lernen will, wenn man auch jemanden haben kann, der so wirkt wie:
💻 Ersetze ’neugierig testen‘ durch ‚die beste Tastatur aller Zeiten‘ 💸
Vielleicht dachten sie, ich wäre zu wenig Influencer oder zu wenig glitzernde Keycap-Reklame. Was auch immer es war – ihre Absage hatte etwas von passiv-aggressivem Marketing-Poesiealbum.
Zum Glück gab es auch das genaue Gegenteil. Das Team von Wooting hat mir ihre 80HE geschickt, ohne dass ich mich verstellen oder irgendeinen „Expertenhut“ aufsetzen musste. Keine Vorgaben, keine Ansprüche, einfach: „Hier ist die Tastatur, probier sie aus und schreib, was du denkst.“ Aber dazu später mehr – denn die Wooting war eine der spannendsten Stationen auf meiner Reise.
So wurde aus einer simplen Suche nach einer neuen Tastatur nicht nur ein neues Hobby, sondern auch ein spannendes Projekt. Ich habe gemerkt, dass diese Welt aus Tastaturen, Mods und Zubehör viel größer ist, als ich je gedacht hätte. Es blieb natürlich nicht bei einer Tastatur – und genau deshalb sitze ich heute hier und schreibe diese Geschichte.
Die Corsair K70 CORE RGB: Gaming, Kirmes und der Start ins Abenteuer 🎮
Tastaturen suchen fühlt sich an wie Eltern, die für ihre Pre-Teens Schuhe kaufen. Auf der einen Seite hast du die grauen Büro-Allzweckschuhe, die sagen: „Hey, ich bin praktisch und langlebig.“ 🩰 Auf der anderen Seite stehen die Gaming-Tastaturen – grell, bunt, mit RGB-Lichtern, die deinen Schreibtisch in einen Mini-Jahrmarkt verwandeln. 🎡 Und ich? Na ja, im Notfall war mir Kirmes lieber. Schließlich bin ich im Herzen 12. Und im Kopf auch – sagt zumindest meine Frau. 🤷♂️
So fiel meine Wahl auf die Corsair K70 CORE RGB. Die Tastatur richtet sich klar an Gamer – sie leuchtet, klickt und schreit förmlich: „Lass uns zocken!“ 🕹️ Für meinen Einstieg in die Welt der mechanischen Tastaturen schien sie genau das Richtige zu sein. Die RGB-Beleuchtung ließ sich über Corsairs iCUE-Software anpassen, was ich direkt als Spielerei für Erwachsene angesehen habe. Rote Lichter für Arbeitsstimmung 🔴, Regenbogen-Modus für meinen inneren 12-Jährigen 🌈 – was will man mehr?
Natürlich war sie nicht perfekt. Das Kabel war fest verbaut, was nicht unbedingt modern wirkte. Aber hey, für den Preis und als Einstieg war sie solide. Ein bisschen wie die glitzernden Pre-Teen-Sneaker: ein großer Spaß – bis du realisierst, dass die echten Highlights erst noch kommen.
Die Corsair K65 PLUS WIRELESS: Flexibel, kompakt und bereit für den Basteltisch 🎨
Nachdem ich mit der K70 CORE RGB meine ersten Schritte in die Welt der mechanischen Tastaturen gemacht hatte, merkte ich schnell: Da geht noch mehr. Klar, die K70 war solide, aber sie fühlte sich… begrenzt an. Fest verbautes Kabel, keine Möglichkeit, die Switches zu wechseln, und insgesamt wenig Spielraum, um sie wirklich meine Tastatur zu machen. Es war wie ein erster guter Schuh – bequem, aber du merkst schnell, dass du irgendwann mehr willst.
Die Corsair K65 PLUS WIRELESS kam da genau richtig. Sie versprach mehr Flexibilität: Hot-Swap-fähige Switches und ein kompaktes Layout, das meinen Schreibtisch direkt aufgeräumter machte. Aber genau dieses Layout ließ mich vor dem Kauf kurz zögern. Kein Ziffernblock? Ich dachte, ich könnte das nicht überleben. „Was, wenn ich doch mal eine Excel-Tabelle ausfüllen muss?“ – fragte ich mich, als ob das etwas wäre, was ich regelmäßig tue. Spoiler: Nein, tue ich nicht.
Für knapp 90 Euro habe ich die K65 dann doch geholt – und es war die beste Entscheidung. Endlich konnte ich Switches tauschen und ausprobieren, wie verschiedene Schalter mein Tippgefühl verändern. Das war ein echter Gamechanger. Die Möglichkeit, so tief in die Anpassung einzutauchen, hat mir gezeigt, warum mechanische Tastaturen so viel mehr sind als nur Werkzeuge. Es geht nicht nur darum, dass sie funktionieren, sondern darum, dass sie sich genau an deine Bedürfnisse anpassen lassen.
Auch wenn ich heute mit noch cooleren Tastaturen arbeite, bleibt die K65 PLUS WIRELESS ein wichtiger Meilenstein. Sie war die erste Tastatur, mit der ich wirklich angefangen habe, mein Tippgefühl zu verstehen – und die mir gezeigt hat, dass der Ziffernblock nicht annähernd so wichtig ist wie die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren.
Der entscheidende Schritt: Warum ich nicht aufgehört habe
An der Stelle hätte ich vielleicht aufhören können. Die Corsair K65 PLUS WIRELESS war gut, ich hatte erste Mods durchgeführt, und ich hätte mich zufrieden zurücklehnen können. Aber wie das so ist, wenn man einmal Blut geleckt hat: Stillstand ist Rückschritt. Und plötzlich war da diese Stimme in meinem Kopf, die sagte: „Was wäre, wenn du noch ein bisschen weitergehst? Vielleicht… einfach alles ausprobierst?“ Und so nahm das Chaos seinen Lauf.
Zum einen hatten die Hersteller reagiert. Ich war keine Expertin oder Tastatur-Legende, sondern einfach jemand, der ehrlich dokumentierte. Und genau das fanden die ersten Unternehmen spannend. Es dauerte nicht lange, bis Tastaturen, Keycaps und sogar ein Satz Keramik-Keycaps auf meinem Schreibtisch landeten. (Ja, Keramik. Keycaps, die klingen, als würdest du dein Porzellan-Geschirr tippen lassen. Edler geht’s kaum – aber wehe, dir fällt eine Taste runter. Mehr dazu später in einem eigenen Review.)
Zum anderen begann ich, an der Corsair K65 meine ersten Mods auszuprobieren. Ich habe den Tape-Mod gemacht, Filz im Inneren verklebt, und plötzlich fühlte ich mich wie der Einstein des Tippens. Alles war ein Experiment: Wie klingt sie jetzt? Wie fühlt sie sich an? Und – was passiert, wenn ich noch eine Schicht Tape drauflege? (Spoiler: Es klingt besser, aber irgendwann ist es einfach nur Tape.)
Doch das war erst der Anfang. Bald darauf kamen sie: die Zoom75, die Wooting 80HE und die Marvo ColorReco A75. Jede dieser Tastaturen brachte etwas Neues mit, das mich noch tiefer ins Rabbit Hole zog:
- Zoom75: Stell dir vor, du hättest eine Tastatur, die so schwer ist, dass sie deinen Schreibtisch definiert. Mit ihrem Metallgehäuse, dem Gasket-Mount und ihrem massiven Gewicht fühlt sie sich an wie ein Panzer mit Switches. Ernsthaft: Ich habe sie aufgerüstet, und jetzt könnte man sie als Schreibtischanker bezeichnen. Portabel? Nicht im Ansatz. Aber für Zuhause? Eine Offenbarung.
- Marvo ColorReco A75: Low-Profile, günstig und klingt trotzdem erstaunlich gut. Sie ist wie die minimalistische Tastatur für Leute, die gerne unterwegs arbeiten – quasi die Digitale-Nomaden-Version von „Ich packe meinen Rucksack“. Im Gegensatz zur Zoom75 wiegt sie nicht gefühlt eine halbe Tonne und eignet sich daher prima für alle, die ihre Tastatur gerne mitnehmen.
- Wooting 80HE: Eine Gaming-Tastatur – aber in gut. Keine Kirmes, kein Overkill. Stattdessen Hall-Effekt-Switches, die so präzise sind, dass sie wahrscheinlich sogar deinen Herzschlag tracken könnten. Die Wooting zeigt, dass Gaming-Tastaturen nicht nur leuchten können, sondern echte Innovation in die Welt der Custom Keyboards bringen.
Was mich antreibt, ist nicht nur das Tippgefühl oder die Optik. Es ist der schiere Wahnsinn, der in jeder einzelnen Tastatur steckt. Es geht nicht darum, die perfekte Tastatur zu finden – sondern jede einzelne zu verstehen. Und wenn dabei ein paar Porzellan-Keycaps draufgehen oder ich meinen Schreibtisch zum Wackeln bringe? Dann weiß ich: Ich bin genau richtig.
Zoom75: Der Schreibtischpanzer unter den Tastaturen 🚀
Nach meinen ersten Erfahrungen mit mechanischen Tastaturen wusste ich: Da geht noch mehr. Und dann kam sie – die Zoom75. Schon beim Auspacken war klar: Das hier ist kein leichtes Plastikspielzeug. Mit ihrem Metallgehäuse und dem Gasket-Mount fühlt sie sich an wie der Panzer unter den Tastaturen – massiv, stabil und absolut individuell anpassbar.
Das Tippgefühl? Ein Traum. Der Gasket-Mount sorgt dafür, dass jeder Anschlag angenehm gedämpft wird, während das Metallgehäuse für einen satten, tiefen Klang sorgt. Im Vergleich zu meinen vorherigen, leichteren Modellen fühlte sich die Zoom75 an wie ein neues Level. Sie war nicht nur eine Tastatur – sie wurde zum stationären Herzstück meines Setups.
Was die Zoom75 aber wirklich ausmacht, ist die Möglichkeit, verschiedene Switches auszuprobieren. Mein bisheriger Favorit? WS Morandi. Sie bieten ein sanftes, butterweiches Tippgefühl, ideal für längere Sessions. Aktuell habe ich die Akko Rosewood installiert, die mit ihrem tiefen, „thocky“ Sound eine komplett andere Atmosphäre schaffen. Genau dieses Experimentieren macht die Zoom75 für mich besonders. Es ist, als hätte ich jeden Tag eine neue Tastatur – je nachdem, welche Switches ich installiere.
Natürlich hat sie ein kleines Manko: Mobilität. Mit ihrem Gewicht und meiner zusätzlichen Modifikation (ja, ich habe noch mehr Gewicht eingebaut) wurde sie endgültig zur Schreibtisch-Diva. Aber ehrlich gesagt? Das stört mich kein bisschen. Sie ist die Tastatur, die du nicht mit dir rumschleppst – weil sie nicht muss. Sie glänzt genau da, wo sie hingehört: auf meinem Schreibtisch.
Interessanterweise steht mit der Zoom75 TIGA bereits der Nachfolger in den Startlöchern. Sie bietet zahlreiche Verbesserungen und neue Features, die das Tipp- und Nutzererlebnis weiter optimieren. Allerdings schrecken mich die aktuellen Importkosten aus Übersee noch ab. Ich hoffe, dass im kommenden Jahr ein europäischer Händler die Zoom75 TIGA hier verfügbar macht. Bis dahin bleibe ich beim Original – und bin damit mehr als zufrieden.
Die Zoom75 war der Moment, in dem ich verstanden habe, was ernstzunehmende Custom Keyboards ausmacht. Nicht nur ein gutes Tippgefühl, sondern auch die Verbindung aus Gewicht, Sound und Design. Sie ist wie ein gutes Essen in einem Sternerestaurant – du genießt es langsam und intensiv. Und du wirst nie wieder auf Instant-Nudeln zurückblicken.
Marvo ColorReco A75: Die Low-Profile-Allrounderin für unterwegs 🛫
Nach der Zoom75 hätte ich eigentlich keine neue Tastatur mehr gebraucht. Aber dann kam die Marvo ColorReco A75 – als Testmodell direkt von den Herstellern. Klar, Low-Profile und günstig, dachte ich, was kann das schon großartig bieten? Spoiler: mehr, als ich erwartet hatte.
Die A75 ist quasi das Gegenteil zur Zoom75: leicht, kompakt und vor allem portabel. Während die Zoom75 mit ihrem Gewicht und ihrem massiven Gehäuse fest auf dem Schreibtisch verankert ist, ist die Marvo wie gemacht für unterwegs. Und da sie Low-Profile-Switches hat, ist sie nicht nur schlank, sondern auch extrem leicht – perfekt, um sie in den Rucksack zu packen, ohne danach wie der Glöckner von Notre Dame auszusehen.
Was mich aber wirklich überrascht hat, war ihr Klang. Für den Preis – und in dieser Kategorie – hätte ich klappriges Plastik erwartet. Stattdessen liefert die Marvo einen angenehmen, satten Sound, der sie weit über ihren Preispunkt hebt. Das macht sie zur idealen „Couch-Tastatur“: keine Schreibtisch-Diva, sondern ein unkomplizierter Begleiter, der einfach funktioniert.
Ein Problem bleibt aber: das Layout. Die Marvo kommt ausschließlich im ANSI-Layout daher, und passende ISO-DE-Keycaps zu finden, war praktisch unmöglich. Liebe Hersteller, denkt doch bitte auch mal an uns Europäer! Nicht jeder will blind auf einer US-Entertaste tippen, nur weil sie ästhetisch symmetrisch ist. Das wäre ungefähr so, als würde man allen amerikanischen Nutzern plötzlich die Alt Gr-Taste aufzwingen. Chaos wäre vorprogrammiert.
Natürlich ist sie kein High-End-Modell. Die Verarbeitung besteht hauptsächlich aus Plastik, und sie wird sicher nicht deine Zoom75 vom Thron stoßen. Aber genau das ist ihr Charme. Sie zeigt, dass nicht jede mechanische Tastatur teuer sein muss, um Spaß zu machen. Manchmal reicht es, einfach loszutippen, ohne über Mods oder Switches nachzudenken.
Die Marvo ColorReco A75 ist für mich der perfekte Kontrast zur Zoom75. Während die Zoom mein stationäres Herzstück ist, ist die Marvo ideal für unterwegs. Und das Beste daran? Sie erinnert mich daran, dass der Spaß am Hobby nicht immer durch den Preis definiert wird – manchmal zählt einfach die Erfahrung.
Wooting 80HE: Gaming-Tastatur, aber in smart 🎮💡
Gaming-Tastaturen hatten für mich immer diesen „Kirmes auf dem Schreibtisch“-Vibe. RGB-Beleuchtung, die blinkt wie ein Weihnachtsbaum in Las Vegas, kombiniert mit Features, die oft mehr Marketing als Nutzen sind. Und dann kam die Wooting 80HE – und alles fühlte sich plötzlich… anders an.
Die Wooting 80HE verwendet Hall-Effekt-Switches, die magnetische Sensoren nutzen. Diese Technologie erlaubt nicht nur eine präzise Eingabe, sondern auch analoge Steuerungen – etwas, das sonst eher Controllern vorbehalten ist. In Spielen kannst du damit zum Beispiel die Laufgeschwindigkeit deines Charakters steuern. Ein interessantes Feature, das in bestimmten Situationen wirklich hilfreich sein kann.
Aber auch abseits vom Gaming macht die Wooting eine gute Figur. Beim Tippen bieten die Switches ein sauberes, leichtgängiges Feedback, das sich angenehm anfühlt. Es ist nicht so klassisch mechanisch-klackend wie bei anderen Tastaturen, sondern eher ein flüssiges, gleichmäßiges Erlebnis.
Was die Wooting für mich besonders gemacht hat, war auch die Offenheit des Teams. Sie haben mir die 80HE zum Testen geschickt, ohne irgendwelche Vorgaben oder Erwartungen. Keine „Bitte erwähnen Sie, wie großartig wir sind“ oder „Vergessen Sie nicht, unser Logo prominent zu platzieren“. Es war einfach: „Hier ist die Tastatur, probier sie aus, und schreib, was du denkst.“ Und genau das habe ich getan.
Die Wooting 80HE zeigt, dass Gaming-Tastaturen nicht immer grell und überladen sein müssen. Sie kombiniert praktische Funktionen mit einer angenehmen Nutzererfahrung – und das ohne unnötigen Schnickschnack.
Was kommt als Nächstes?
Die Reise ist noch lange nicht vorbei – eher fühlt es sich an, als hätte ich gerade erst die erste Etage dieses Rabbit Holes erreicht. Es gibt noch so viele Dinge, die ich nicht kenne oder verstanden habe. Switches? Wer weiß, was sich da 2025 tut. Deutsche Keycaps? Vielleicht erbarmt sich ja mal ein Hersteller und liefert endlich vernünftige Optionen für die ISO-DE-Community.
Aber darum geht’s gar nicht. Für mich steht fest: Ich will weiterhin meine Erfahrungen dokumentieren – ehrlich, ohne Anspruch auf Perfektion, und genau so, wie ich bin. Hier auf der Webseite, aber auch auf YouTube. Ich habe schon ein paar erste Videos hochgeladen – nicht perfekt, aber ein Anfang. Ihr findet sie auf meinem Kanal @KeycapsDeutsch. Es wird sicher noch ein bisschen dauern, bis ich da einen richtigen Rhythmus finde, aber die Idee bleibt: Einfach zeigen, wie es wirklich ist.
Und nein, ich sehe mich immer noch nicht als Tastatur-Guru. Ich bin immer noch der Typ, der mit Begriffen kämpft, Dinge ausprobiert, ohne zu wissen, ob es klappt, und oft erst nach der fünften Erklärung versteht, worum es eigentlich geht. Aber genau das ist doch der Punkt: Es geht ums Entdecken, ums Lernen, und darum, sich auf das Neue einzulassen.
Diese Perspektive will ich mir beibehalten. Unvoreingenommen und fast schon naiv. Nicht, weil ich alles besser weiß, sondern weil ich finde, dass das Hobby nicht elitär oder abschreckend sein sollte. Jeder fängt mal irgendwo an – und wenn ich euch dabei helfen kann, die ersten Schritte zu machen, ohne direkt Angst vor Fachwörtern oder „Expertenmeinungen“ zu haben, dann ist das für mich das Wichtigste.
Ach ja, und eines möchte ich 2025 unbedingt lernen: so zu tippen wie die ganzen coolen YouTuber. Im Vergleich zu denen fühle ich mich aktuell wie ein Bewegungslegastheniker – wie jemand, der bei jeder Eingabe mit seinen eigenen Händen kämpft. Aber das gehört eben auch dazu: ausprobieren, üben und besser werden.
Das nächste Jahr wird sicher wieder Überraschungen bringen, und ich bin gespannt, welche Modelle, Switches und Ideen auf mich zukommen. Das Hobby bleibt spannend, und ich freue mich darauf, weiter mit euch zu teilen, was ich höre, sehe und erlebe – immer mit der Perspektive eines neugierigen Einsteigers.