Ich hatte die Air75 schon länger im Blick. Flach, kompakt, technisch irgendwie immer ein wenig smarter als der Rest dieser Low-Profile-Fraktion. Aber erst mit der V3 und dem deutschen ISO-Layout wurde sie für mich wirklich spannend. Und dann lag sie hier. Mit Blush Nano Switches von Gateron. Und ich wollte einfach wissen, wie viel Charakter in so einem flachen Board wirklich steckt.
Das Video oben zeigt genau das und nichts anderes. Nur der echte Klang. Kein Sounddesign, kein Hall, keine Musik, keine „Ich verbessere kurz was“-Spielereien. Wenn ich eine Tastatur teste, dann will ich hören, wie sie wirklich klingt und nicht, wie gut irgendein Filter ist.
Der Blush Nano Klang
Beim Tippen fällt sofort auf, wie kontrolliert die Air75 V3 klingt. Die Anschläge sind leise, weich und fallen sofort wieder ab – kein Nachschwingen, kein metallisches Eigenleben, das irgendwo im Gehäuse hängen bleibt. Der Grundcharakter ist eindeutig: ein kurzer, sauberer Attack und ein Ton, der genauso schnell verschwindet, wie er entstanden ist.
Die Blush Nano klingen wie ein kleines, sanftes „Plopp“ mit einem sehr kontrollierten Bottom-Out. Nicht spektakulär, aber extrem sauber.
Was dabei wirklich auffällt: Es gibt keinerlei Ping, keinen blechigen Unterton und auch keine Resonanzen, die bei vielen flachen Tastaturen sonst gerne ungefragt mitspielen. Die Blush Nano liefern ein ruhiges, gedämpftes „Plopp“, der Bottom-Out bleibt weich und unaufdringlich. Natürlich reicht Low-Profile nicht an das Gehäusevolumen eines dicken Full-Size-Customs heran, aber innerhalb dieser Bauart klingt die V3 erstaunlich rund und erwachsen. Nichts wirkt nervös, nichts lenkt ab – die Tastatur macht genau das, was sie soll: Sie klingt gut, ohne dabei aufdringlich zu werden.
Ich habe hier nur die Blush Nano im Einsatz. Was man aus anderen Reviews und Soundtests mitnehmen kann: Die Red Nano klingen etwas heller und direkter, klassischer Linear-Charakter eben. Die Brown Nano setzen mit ihrem kleinen taktilen Bump einen etwas markanteren Akzent und bringen dadurch auch hörbar eine andere Note mit. Die Grundruhe des Boards bleibt aber bei allen Varianten bestehen. Der Switch bestimmt am Ende nur, wie viel Präsenz oder Feedback du im Klang haben willst.
Alltag mit der Air75 V3 im ISO-DE Layout
Für mich ist das ISO-DE-Layout hier der wirkliche Gamechanger. Die Air75 hatte ich immer ausgeschlossen, da nur ANSI zur Verfügung stand. Schön, aber nicht ganz meins. Mit der V3 wirkt das Board zum ersten Mal so, als wäre es auch für unsere Hände gedacht.
Zusammen mit den Blush Nano entsteht ein Board, das nicht versucht, lauter zu sein, als es ist. Es klingt nicht spektakulär, aber ehrlich. Und das macht die Air75 V3 im Alltag ziemlich stark. Du kannst mit ihr stundenlang tippen, ohne dass irgendwas nervt oder stört. Genau so muss ein gutes Low-Profile-Board funktionieren.






